Patienteninformation
 




Die Osteoporose (Knochenschwund)

 

  • Was ist Osteoporose?

    • Sie ist ein Teil des natürlichen Alterungsprozesses mit einer kontinuierlichen Abnahme der Knochensubstanz ab dem 40. Lebensjahr. Wenn es aufgrund von ungünstigen Umständen (s. u.) zu eine stark vermehrten Osteoporose kommt, kann dies zu folgenden Problemen führen:
      • Die Wirbelkörper (Bausteine der Wirbelsäule) können dem Körpergewicht nicht mehr standhalten, und sacken in sich zusammen: ein Buckel (Rundrücken) und teilweise chronische schwere Rückenschmerzen entstehen (oft zwischen 65 -70 J).
      • Bei Stürzen brechen die Knochen leichter, ab dem 75 Lebensjahr kommt es häufiger zu Oberschenkelhalsbrüchen. Diese führen oft zu Bettlägerigkeit und sind mit einer Sterblichkeit von bis zu 20% verbunden.
  • Risikogruppen für vermehrten Knochenschwund:
      • Von Osteoporose sind meist Frauen ab der Menopause wegen des dann eintretenden Östrogenmangels betroffen, Männer hingegen 3 x seltener. Ca. ein Viertel aller Frauen verlieren zwischen dem 45. – 60. Lebensjahr einen großen Teil ihres Knochenkalkes.
      • Besondere Risikofaktoren sind: schlanker Körperbau, frühe Menopause, familiäre Osteoporosebelastung, Hellhaarigkeit, Bettlägerigkeit, Cortisontherapie.
      • Ungünstige Lebensweisen sind: Bewegungsmangel, Rauchen, Alkoholtrinken, calciumarme Ernährung, ein durch Mangel an Sonnenlicht entstehender Vitamin-D-Mangel.
  • Knochenbrüche entstehen durch eine Fallneigung, oft bedingt durch:

      Herzrhythmusstörungen, Gehirndurchblutungsstörungen, bestimmte Medikamente, Muskelschwäche, Trainingsmangel, Ängstlichkeit.

    • Es sollten alle Anstrengungen unternommen werden, um Stürze zu verhüten (Entfernen von "Stolpersteinen" aus dem häuslichen Umfeld, "wackeliges" Schuhwerk wegwerfen, Flure und Treppen gut beleuchten, ...)

  • Vorbeugung vor Osteoporose (in der Reihenfolge ihrer Bedeutung):

      1. Regelmäßige Östrogenzufuhr bei Frauen in Form von Tabletten oder Pflaster
      (führt zu einer Abnahme von Knochenbrüchen um ca. 60%)

      2. Körperliches Training (kraftbetonte Gymnastik 2 x täglich 15 min.)

      3. niedrig dosiertes Vitamin D (ca. 500 - 1000 i. E. / Tag) (umstritten)

      1 – 1,5 Gramm Calcium pro Tag (über den Tag verteilen, abends mehr)
      Fluoridtabletten (ca. 15 – 20 mg Monoflurphosphat)
      (umstritten)
  • Eine mehrjährige Östrogentherapie* ist bei folgenden Frauen zu erwägen:

      • Bei Vorliegenen eines oder mehrerer der oben genannten Risikofaktoren.
      • Bei (frühzeitigen) Knochenbrüchen oder Auftreten eines "Buckels".
      • Bei familiärer Osteoporosebelastung.
      • Persönlich oder familiär bestehende Koronarkrankheit / Herzinfarkt
        (unter Östrogentherapie treten ca. 40% weniger Herzinfarkte auf).
      • Zur Linderung von ausgeprägten Wechseljahresbeschwerden sowie bei Harninkontinenzproblemen.
  • Abzuraten ist bei:
      • Persönlich oder familiär bestehende Brustkrebserkrankung.
      • "Mastopathie"
      • Thrombose in den letzten Jahren.

      * Es wird meist mit einem Kombinationspräparat mit Gestagenen behandelt, da eine alleinige längere Östrogeneinnahme das Risiko für Gebärmutterkrebs erhöhen würde.

    Weitere Informationen über örtliche spezielle Osteoporose-Gymnastik-Gruppen und örtliche Selbsthilfegruppen erhalten Sie über den Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e. V. (BfO), Kirchfeldstraße 149, 40215 Düsseldorf.


    Diese Information ist für Sie persönlich bestimmt. Änderungen durch Fortschritt der Wissenschaft können sich ergeben.